14
Mai
09

Faltboot

Am Anfang stand der Wunsch nach einem eigene transportablen Wasserfahrzeug. Nach dem Studium unzähliger Selbstbauseiten und Foren, dem Abwiegen der Vor- und Nachteile verschiedener Modelle und Baumethoden habe ich mich für das Modell Sea Tour 15 von Tom Yost entschieden. Einzig die Anzahl der Senten erschien mir etwas zu gering, da ich mein Gerüst nicht aus Aluminium, sondern aus Holz bauen wollte. Aus Aluminium ist bei mir nur der Kiel!

Folglich musste ich den Riss des Bootes anpassen und eine Sente mehr einfügen. Zudem habe ich das Boot noch etwas Breiter gemacht. Dadurch bekommt das Boot einen runderen Schnitt und liegt stabiler im Wasser. Die Originaldatei vom Riss besitze ich anscheinend nicht mehr. Ich versuche trotzdem noch die Maße nachzuliefern.

Kurz was zu den verwendeten Materialen:

  • Die Rundhölzer sind aus Esche, 20 und 15 mm, welche bei uns schwer zu bekommen sind (Der Import aus der Schweiz war ein Krampf)
  • Die Senten sind aus 12 mm Multiplex aus dem Baumarkt, an manchen Stellen zur Verstärkung aufgedoppelt.
  • Alu-Vierkantrohre (20 x 20 x 2 x  5000/ 15 x 15 x 1000) und Messingrohre zum Verbindern der Hölzer sind von Gemmel Metalle
  • Die Haut besteht aus 680er PVC-LKW Plane

Zum bauen braucht man viel Platz um den, ich nenne ihn mal, Kielbalken aufzubocken. Dieser muss absolut knickfrei und waagerecht sein. Auf diesem wird nämlich der Kiel (Aluvierkant) installiert und der Kielsprung festgelegt.

Für den weiteren Aufbau am besten mal bei Tom Yost’s Website vorbeischauen. Eine bessere Dokumentation wird man kaum finden.

Nur soviel…

Die Hölzer sind mit Epoxidharz in die Messinghülsen eingeklebt und wasserdicht vergossen. Das hält bis jetzt sehr gut. Die Hülsen an den Enden kalt zusammenzupressen war eventuell nicht so gut. Dadurch ist es zu Spannungsrissen an den Hülsen gekommen. Eventuell sollte man diese vorher erhitzen. Die Hölzer habe ich mindestens 3 Mal mit Bootslack gestrichen.

Bei dem Verkleben der PVC-Plane habe ich mich an das Vorgehen von Wolfgang Bion gehalten, also direkt auf dem Gerüst geklebt. Deswegen auch die nette Mumifizierung in Küchenfolie.  Die Verklebung erfolgt dann mit einer 1:1 Mischung aus „Pattex Transparent“ und Aceton. Die Mischung wird auf beide zu klebenden Teile 2 – 3 Mal dünn mit einem Pinsel aufgetragen. Die Flächen vorher mit Aceton abreiben und dadurch die Fläche aufrauen. Zwischen dem Auftragen die Klebestellen vollständig trocknen lassen. Am schnellsten geht das mit einem Heißluftfön.

Die Verklebung erfolgt dann unter möglichst viel Druck und Hitze, wieder mit dem Fön. Dazu die Plane soweit aufheizen bis man sie gerade noch anfassen kann und mit einem Tuch fest anreiben.

Die Stellen die keinen Kleber abbekommen sollen kann man sehr gut mit Malerkrepp abkleben.

(Ein belüfteter Raum ist von großem Vorteil. Ich habs geschafft ca. 1 Liter Aceton zu verdunsten.)

Nachdem die Haut um das Gerüst geklebt ist, wird der vorbereitete 10er Reißverschluss auf das hintere Deck geklebt, geöffnet und das Deck aufgeschnitten. Jetzt kann das Gerüst das erste Mal aus dem Boot gezogen werden.

Das fertige Boot hat eine Länge von 4,50 Meter, ist ca. 62 cm breit und 32 cm hoch.

– Gleich vorneweg – der Artikel ist noch nicht abgeschlossen. Dadurch das der Bau schon etwas zurückliegt, werde ich Gedanken die mir nach und nach einfallen noch ergänzen.

Bilder sagen mehr als Worte…

Fotos von der Bauphase und vom fertigen Faltboot


3 Antworten to “Faltboot”


  1. 1. August 2010 um 12:00

    Hallo Barleybreeder,

    wie lange hast Du denn ungefähr gebraucht um das Boot zu bauen?
    Die Bilder vom Boot sehen sehr gut aus, hast Du auch schon erfahrungen bei stärkerem Wellengang mit dem Boot gemacht?
    Da komm ich doch fast in Versuchung mir auch ein Boot zu bauen anstatt mir eines zu kaufen.

    • 2 barleybreeder
      2. August 2010 um 18:55

      Gedauert hat es ungefähr 3 Monate. Bei stärkerem Wellengang hatte ich es noch nicht im Einsatz. Leider komme ich aus Zeitproblemen kaum noch aufs Wasser 😦

  2. 5. August 2010 um 07:16

    Danke für die Info. Ist halt doch ganz schön zeitintensiv, sowohl das basteln, als auch das fahren. Ich denke für mich ist dann ein gebrauchtes Boot wahrscheinlich erst einmal die besser Lösung um Praxiserfahrungen zu sammeln.


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